Der Rolandpreis für Kunst im öffentlichen Raum 2003 geht an den Schweizer Künstler Thomas Hirschhorn, der 1957 in Bern geboren ist und in Paris lebt.
»Thomas Hirschhorn erhält den Rolandpreis für Kunst im öffentlichen Raum der Stiftung Bremer Bildhauerpreis auf Grund seiner außergewöhnlichen konzeptuellen und ästhetischen Bedeutung für die internationale Kunstszene der vergangenen zehn Jahre und dieses insbesondere auch für die Kunst im öffentlichen Raum. Hirschhorn ist erstmals 1997 bei einem der großen international ausstrahlenden Projekte für Kunst im öffentlichen Raum, den Skulptur Projekten in Münster einer größeren Öffentlichkeit bekannt geworden. Mit bewusst ‚armen’, vergänglichen Materialien greift Hirschhorn in seinen Installationen im öffentlichen Raum konkrete gesellschaftliche, soziale und politische Themen der Alltagskultur auf. Darüber liegt sein Augenmerk auf dem Motiv der kollektiven Erinnerung, die er in Altären und Monumenten verarbeitet und die Personen der Geschichte gewidmet sind.
Internationales Aufsehen erregte 2002 sein Beitrag für die documenta11 in Kassel. Das als Ansammlung von Hütte und Bauten samt Bibliothek beinahe dorfartig anmutende ‚Bataille-Monument’ hatte Hirschhorn bewusst außerhalb des offiziellen Ausstellungsparcours in einer überwiegend von Ausländern bewohnten Siedlung Kassels errichtet.«
(Begründung des Preisgerichts, 2003)
Thomas Hirschhorn teilt sich auf eigenen Wunsch das Preisgeld mit dem Leiter des »Box-Camps« im Philippinenhof-Nordstadt in Kassel, Lothar Kannenberg, der mit ihm zusammen das Projekt »Bataille-Monument« in Kassel während der 100 Tage documenta11 im Sommer 2002 betreut hat und großen Anteil daran hatte, dass dieses Monument ein viel frequentierter öffentlicher Kunstort eigener Prägung und lbendiger Auseinandersetzung war.
In Bremen wird Thomas Hirschhorn voraussichtlich im Jahr 2006/07 ein Projekt fürden öffentlichen Stadtraum realisieren.