Der Roland-Preis für Kunst im öffentlichen Raum geht 2015 an Monica Bonvicini, die 1965 in Venedig geboren wurde und in Berlin lebt.
„Mit der Vergabe des Rolandpreises an Monica Bonvicini würdigt das Preisgericht ein Werk, das seine druckvoll inszenierte formale Präzision mit elementaren Fragen der gesellschaftlichen Konflikt- und Reibungspotenziale im öffentlichen Raum verkoppelt, und dabei gleichzeitig so intelligent und so direkt vorgeht, dass man ihm weder ausweichen noch es ignorieren kann. Bonvicinis Arbeiten stellen sich im Wort- und übertragenen Sinn in den Weg und erzeugen, auch und gerade in ihren partizipativen Aspekten, eine durchaus ungemütliche Mischung aus Schönheit und Gewalt, Intimität und Aggression, Verführung und Vergewaltigung. Damit verwirklicht die Künstlerin in idealer Weise den Anspruch des Preises, neue Denk- und Aktionsfelder für die Kunst im öffentlichen Raum zu erschließen.“
(Begründung des Preisgerichts, 2015)
2021 Monica Bonvicini schuf die Lichtinstallation „Power Joy Humor Resistance“

Fotograf: Björn Behrens


Die für den Außenbereich konzipierte Arbeit besteht aus roten Neonbuchstaben auf Aluminiumrahmen und misst in der Höhe ca. 330cm. Sie vereint in sich wichtige Aspekte von Monica Bonvicinis Schaffen: die kritische Auseinandersetzung mit der Macht der Sprache, das Interesse an industriellen Materialien, das unbeirrte Hinterfragen von Machtstrukturen und die Verschränkung von Text und Raum. Literarische Zitate werden von der Künstlerin oft demontiert und spielerisch neu zusammengesetzt, um Sprache, Material und Architektur gleichermaßen neu aufzuladen. In „Power, Joy, Humor, Resistance“ reflektiert Monica Bonvicini Begriffe aus dem Buch „Rage Becomes Her“ (2028) der amerikanischen Journalistin und Frauenrechtsaktivistin Soraya Chemaly. Es ist in schwungvoller Schrift ein starkes Zeichen, das Widerstand und Stärke mit Freude und Humor verbindet. Die Schriftarbeit ist am Gebäude der Weserburg. Museum für moderne Kunst angebracht und leuchtet weit über die Weser in den Stadtraum.