Stephan Huber is Roland prizewinner 2006

The „Roland Prize for Public Art 2006” has been awarded to the German artist Stephan Huber, who was born in 1952 at Lindberg / Allgäu and is residing at Munich .

«Stephan Huber has fully accepted the challenge that modern society does not know any more a representative language of pictures and he attempts to create public awareness by his art in a highly differentiated and multishaped way. Without any awe of traditional formulas and conventions he develops his own easy to grasp iconographies in which a highly intellectual and esthetic demand combines with immediate comprehensibility. His texts captivate by their circumspection and clearness of the argumentation, yet his sense for hilarity as an important ingredient of public effectiveness of art is not dampened at all by his insight into the seriousness of the problems.

The vivacity and originality of his mind make him a fertile stimulator and initiator beyond his own work, as the project “Art in the Petuel Park ” (which started in 2004) has recently proved once again.»
(Laudation of the jury 2006)

Stephan Huber realises the project 2008 – 2010
“Works in prosperity, 2” – a performative project for Bremen

Stephan Huber, ARBEITEN IM REICHTUM

Fotograf: Jens Weyers

Stephan Huber, ARBEITEN IM REICHTUM
Stephan Huber, ARBEITEN IM REICHTUM

Von Oktober 2008 bis Oktober 2011 trug ein alltäglich schwarzgekleideter Mann in unregelmäßigen Abständen zwei illuminierte Kronleuchter durch das nächtliche Bremen. Er hatte eine Tragestange über seinen Schultern liegen, an deren Enden die Kronleuchter befestigt waren. Er stützte das Gewicht mit beiden Händen ab. Seine Wege durch die Stadt waren der Öffentlichkeit nicht bekannt. Sie schienen zufällig, systemlos und nicht vorhersehbar. Er kommunizierte nicht, wurde er angesprochen, reagierte er nicht. Er hatte einen langsamen, fast mechanischen Gang. Bisweilen stand er stundenlang auf einem Gebäude, er fuhr auf dem Bug eines Schiffes über die Weser. Er durchstreifte Bauland, er tauchte in Kleingartenparzellen auf und in Wohnstraßen. Er beging keinen Ort zweimal. Der Kronleuchterträger ist ein archetypisches Bild für Reichtum und Arbeit. Gleichzeitig ist er auch Protagonist einer Heimatkunde der Bremer Stadtlandschaften. Der Mann mit dem Kronleuchter kommentierte und nobilierte die Orte, an denen er stand oder diese durchquerte. Und manchmal definierte er sie auch neu. Stadt und Kronleuchterträger verschmolzen zu einem poetischen Bild. In ihrem nächtlichen, unregelmäßigen Zusammentreffen lag etwas seltsam Klandestines in einer funktionierenden Stadt.